Bi+ Pride Hamburg 2023

Die Bi+ Pride ist eine Art kleiner CSD? Weit gefehlt. Was der Veranstaltung an Teilnehmern fehlt macht sie durch Inhalte wett. Denn hier steht der Protest im Vordergrund. Die Botschaft, und die Menschen. Und die Botschaft war klar. „Unsere sexuelle Orientierung… ist grundlegender Bestandteil unserer Menschenwürde und damit unantastbar.“

Am 23.09.2023, dem „Bisexual Visibility Day“ zu deutsch der „Tag der bisexuellen Sichtbarkeit“, fand in Hamburg die Bi+ Pride 2023 statt.

Die letzte Pride-Veranstaltung dieses Jahres für mich war ein ganz besonderes und persönliches Event. Eine Demonstration die zwar vom Namen und den Farben her an ein Ereignis für bisexuelle Menschen erinnert, jedoch im Zeichen von allen steht die eine vielfältige und bunte Sexualität leben. Also neben Bisexualität auch beispielsweise für Pansexualität und Polysexualität. Selbstverständlich sind aber alle willkommen die bei diesem Thema Solidarität und Unterstützung zeigen möchten.

Wie schon so oft erwähnt liegen mir die kleinen Veranstaltungen in diesem Rahmen ganz besonders am Herzen. Die Ereignisse in denen es vorrangig um die Menschen selbst geht. Wenn man ins Gespräch kommt, miteinander redet, lacht, feiert und demonstriert. Allein die Begrüßung bei so einer Veranstaltung ist bereits persönlicher und sehr viel tiefgreifender. Du wirst das selbst erleben wenn du an einer kleineren Pride teilnimmst. Denn anders als bei den zweifellos wichtigen Großveranstaltungen wie dem CSD Hamburg, hat man hier die Möglichkeit sich persönlich mit den Veranstalter:innen, Moderator:innen und Redner:innen zu unterhalten. Zuvor, währenddessen und auch danach. Der Austausch der Meinungen und Ansichten geht hier Hand in Hand und auf Augenhöhe von statten. Die Bi+ Pride Hamburg lieferte hier ein Paradebeispiel dafür ab, wie nah man innerhalb einer Community zusammenrückt und gemeinsam für Interessen einsteht.

Normalerweise versuche ich während der Demonstrationszug unterwegs ist durch die Mengen zu huschen, Kontakt zu Menschen aufzubauen und gute Laune zu verbreiten. Zu zeigen wie freundlich die queere Community ist. Das es nichts gibt was man an uns fürchten oder verachten muss. Das man uns auch Fragen stellen darf und soll wenn man etwas gern verstehen möchte.
Dieses mal entschied ich mich dazu beim tragen der großen Bi-Flagge zu helfen. Eine recht anstrengende Aufgabe wenn man nebenbei noch seine Pan-Flagge schwenkt, aber ich habe tapfer bis zum Ende durchgehalten und Seite an Seite mit anderen dieses Symbol für Vielfältigkeit die ungefähr 3,7 km lange Route durch Hamburg getragen.

Wie auch schon beim CSD in Wuppertal und Remscheid wurde der Demonstrationszug an zuvor definierten Orten für Vorträge angehalten. Ich sehe in diesem Konzept inzwischen nur Vorteile. Während auf anderen Veranstaltungen der Zug kontinuierlich mit Musik bis zum Ende durchgeht und sich danach schon die ersten ablösen, liegt hier das Hauptaugenmerk auf den Redner:innen und ihren Vorträgen. Sie sind schließlich der Kern des Ganzen und kommen somit nicht zu kurz. Natürlich hat jeder Mensch eine andere Motivation eine Pride zu besuchen, jedoch sollte der Grundgedanke dabei führend sein.

Ich wollte die Reden dieses mal eigentlich aufzeichnen um etwas detaillierter auf einzelne Dinge einzugehen, muss jedoch zu meiner Schande gestehen das ich es größtenteils vergessen habe da ich bis zum Beginn der einzelnen Vorträge zu tief in Gesprächen war. Es war jedoch sehr schön zu beobachten wie die Teilnehmer:innen die Vorträge und auch die Unterhaltung durch Sängerin LiLA verfolgten und mit kräftigem und verdientem Applaus belohnten.


Wieder einmal möchte ich mich abschließend bei allen bedanken die diesen Tag möglich gemacht, und uns alle so herzlich willkommen geheißen haben. Wie auch schon andere Veranstaltungen wird auch diese einen Platz auf meiner Wunschliste für das kommende Jahr finden. Denn ein so wunderbares Event verdient jede Unterstützung die es bekommen kann.

Die Bi+ Pride Hamburg war für mich ein schöner und wichtiger Abschluss der Saison 2023. Und so schön die ganzen Veranstaltungen auch waren merke ich nun, das ich einen Gang zurücktreten muss. Letztlich bin ich auch etwas stolz darauf trotz gesundheitlicher Probleme so viele CSDs etc. besucht zu haben. Die Arbeit ist jedoch noch lange nicht getan und es gibt immer noch mehr zu tun. Ich wäre unglücklich wäre dem nicht so. Viele weitere persönliche und auch queere Projekte sind noch in Vorbereitung, und natürlich habe ich weiterhin vor jede Woche wenigstens einen Beitrag zu schreiben. Die Themensammlung hält hier noch das eine oder andere bereit und ich freue mich sehr darauf.

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